Schattenspiel


Wo Licht ist, herrscht auch Schatten. Ich bin so verwirrt. Mal bin ich sexy, und diese Stadt ist verkommen. Dann schwimmt es mir vor den Augen, und nun bin ich verkommen, und diese elendige Stadt ist sexy. Aber ich werde ihr schon meinen Stempel aufdrücken!

Manche warten auf Godot. Stundenlang, tagelang. Als wäre er ihr Erlöser, der sie aus ihrer Angststarre befreit. Manche warten auch nur darauf, dass das scharfe Beil des Henkers in ihren Nacken saust. Doch ich warte auf Niemanden. Mein Urteil habe ich gefällt, und es lässt wenig Gnade übrig für die Herde der kaugummikauenden Insekten, die Straßen und Kaffeehäuser bevölkern, als wär's die elfte Plage!

Viele sehen nur ihre Schatten an der Wand, ohne das Licht je zu kennen oder die Freiheit. Liegen in wundgescheuerten Fesseln und beurteilen nur das, was ihr schmaler Blickwinkel ihnen offenbart. Ach, hätte der Herr ihnen doch Scharniere an ihre schmutzigen Hälse geschraubt!

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