Roboter
Was real ist, bestimme immer noch ich! Jedenfalls solange, bis den Stimmen etwas Besseres einfällt. Carol-Ann hatte Recht: Sie sind wieder da. Meist sind sie von übellauniger Natur, treten und peitschen mich vor einem Heer grinsender Roboter. Ein Grinsen, welches ihr Zyklopenauge nicht erreicht. Die spindeldürren Ärmchen zum Arbeitergruß gereckt, der Akkord schläft nicht. Trinkt nicht. Isst nicht. Liebt nicht. Träumt nicht. Und wenn die letzte Neonröhre im Industriepark erlischt, bleibt nur ihr Grinsen in der sternenlosen Nacht.
In den Proletarierkneipen nehmen sie die besten Plätze ein, gleich neben Marx und Engels. Waren schon vor mir da, diskutierten Für und Wider, wobei sie mir den Zutritt zu ihrem Gespräch verwehrten.
Sie warten auf den Moment meiner Schwäche, wo ich ihren Sirenengesängen erliege, bis ich meine eigene Welt kaum noch wahrnehme. Die erste Fahne auf dem Mond, gehört auch schon ihnen. Dann nehmen sie die Fäden in die Hand, lassen mich singen und tanzen wie eine Marionette.
Während die Roboter feixend in ihre stählernen Klauen klatschen, wende ich meine brechenden Augen zum Himmel, graukrisseliges Testbild, aus dem die Stimmen zu mir sprechen. Sich zu den stampfenden Rhytmen eines fernen Stammes verwandeln. Das Menschenopfer ist bereit für den Opferstein. Die Auffangrinnnen links und rechts des Kopfhauptes, wie Login and -out der Kopfhörer. Für mich heißt es nur noch Logout.
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