Terra incognita


Von West nach Ost
von Nord nach Süd
hat man Grenzvermesser ausgeschickt
terra incognito
wie einst
das ferne Afrika
und bis heute sind sie
nicht zurückgekehrt.

Ich sitze
auf meiner einsamen Warte
und suche den Horizont ab
ob sie wiederkehren
oder mit wehenden Fahnen
das Weite gesucht haben.

Immerhin
bezahle ich sie für ihre Mission.

Weite Wüsten
wo die Sonne in jedem einzelnen Sandkorn
Prismen wirft;
nicht zu vergessen
dass die Sandkörner
nur die letzten Spuren geschmolzenen Glases darstellen
als die Phoenix
sich aus der Asche erhob.

Die Tage der Phoenix
sind ausgezählt
zu lange her
als dass sich noch
die kleinsten Kinder erinnern könnten
wenngleich ihnen
der Nimbus der Naivität anlastet
den ich mir
in manchen Momenten herbeisehne.

Das weite Feld
welches meine innere Leere ist
ich schreite sie ab
mit der Chuzpe eines Gutsbesitzers
dem die Felle davonschwimmen
die Ernte ist sowieso verloren
den Panama in den Nacken geschoben
wie um den Rufen der Arbeiter zu trotzen
wenn ein Aufstand droht
wird in Ketten gelegt.



Die Arbeiter antworten mir nicht
die Landvermesser
haben mich verraten
und wer eigentlich nicht
der mich nicht verraten hätte
der mich geleugnet hätte
wie Petrus den Hahn
der dreimal kräht in der Frühe.

Keiner mehr übrig
dem ich noch trauen könnte
außer
der Hitzespiegelung in der Ferne.

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