Wellenreiter


Und ich wünschte ich wäre wieder am Meer, wo die Wellen zusammenschlagen. Es ist leichter, wenn man sie beobachten kann. Dadurch fühlt man sich sicher. Was aus meinen Tagen herausfällt nenne ich die Gischt, so schön wie schrecklich. Jeden Tag wird es mehr, das Gebilde wie ein Luffaschwamm ausgehöhlt. Da gibt es Krater, da könntest du ganze Häuser hindurchschmeißen. Auf der anderen Seite  die Ziegelhaufen rot in der Sonne.
Die Nacht dringt in die Lücken meiner Tage, füllt sie aus wie ein Krebsgeschwür, macht selbst gesunde Zellen zu Verbündeten.  Ich schwimme in den Wellen, die Tage gleiten durch mich hindurch ohne Eindruck zu hinterlassen. Die Nacht = Geschichten aus tausendundeinem Tod zusammengeklebt, schweißgetränkt & zitternd, das Blut in meinen Händen; ballen strecken ballen strecken. Ist es mein Blut oder deins? Meine eigene Substanz, von der ich in kargen Zeiten zehre. Die letzte Reserve, saurer Geschmack von Ozon in den Lungen, bis sie implodieren. Luftballontrauben am Jahrmarktsfirmament, die traurige Kindergesichter zurücklassen.

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