Das Slim-Shady-Prinzip


1999 veränderte die Kunstfigur "Slim Shady" weitreichend die Musikszene. Eigentlich gedacht als eine Art Alter Ego verschaffte sie ihrem Schöpfer Marshall Mathers den internationalen Durchbruch. 
Die erste Singleauskopplung aus dem Album "The Slim Shady LP" war der Song "My name is", wobei er die Frage aufwirft, wer der echte Slim Shady ist. Wer meint es zu sein, der möge bitte aufstehen. Eine klare Kampfansage im Battle-Style. Wer kann sich an mir messen? Dass die Frage von einer Kunstfigur aufgeworfen wurde, die die Welt bis dahin noch nicht einmal kannte, ist so mutig wie dreist. Genau deswegen ging sein Konzept auch auf.

Im dazugehörigen Videoclip, der im Grunde genommen ein Potpourri der Verkleidungen ist (was sich auch in späteren Clips wiederholen sollte), sitzt er als konservativer Lehrer hinter einem Pult und stellt die Frage:

"May i have your attention please?"

Eine Frage, die einem aus dem drögen Unterricht bekannt vorkommt. Dabei versteckt sich in diesem Satz eine interessante Taktik. Das, was ich das Slim-Shady-Prinzip nenne. Etwas, was ich in meinem Blog auch verwende. 

Kann ich eure Aufmerksamkeit haben?

Das ist der Punkt, auf den ich jahrelang hingearbeitet habe. Dirty Dichter ist mein Alter Ego. Eine kraftvolle Kunstfigur mit Eiern in der Hose. Und ich kann euch versichern, sie sind verdammt haarig. Und jetzt, da ich eure ungeteilte Aufmerksamkeit habe, kehren wir zum schmutzigen Teil zurück: Den Gedichten. Es ist eine selbsterfüllende Prophezeihung: Je mehr Menschen zuhören, desto weiter muss man sein Maul aufreißen!

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