Teezeit
Wer mich kennt, weiss dass ich mir das Gehirn gerne mal mit Koffein rausballere. Wer stets am Anschlag der Schreibmaschine lebt, hat keine andere Wahl. Schlaf ist auch keine Lösung.
Der Bullenritt nötigt einem einen gewissen Respekt ab; zu schnell getrunken wummert es gleich unangenehm in den Schläfen. Von unkontrollierten Kicheranfällen mal abgesehen. Es wundert mich bis heute, wie sich die Politik über Alkopops aufregt, aber Energydrinks ohne Altersbeschränkung über die Ladentheke gehen.
Kaffee hat keine Muße mehr in unserer schnelllebigen Zeit. Rein muss er, am besten so schnell, dass er einem die Zunge siedet. In bunten Styroporbechern, zum Mitnehmen. Dabei war er ein Luxusgut, welches die ersten Kreuzritter von ihren Feldzügen mitbrachten.
Tee gleicht dem Besuch in einer anderen Welt. Wo alle Uhren stillstehen und niemand einen hetzt. Eine Insel in der Zeit. Nehmt euch ein Beispiel an den Russen, Engländern, Türken und Japanern. Sie wissen, wie man diesen Moment zelebriert.
Das Wasser im kleinen Elektrokocher sprudeln sehen. Den Beutel in der Tasse aufgießen; feine Spiralen aus Aroma ziehen vorbei. Dann die Frage für Genießer: Honig oder Zucker? Oder doch ein paar braune Kandiswürfel, die schöner funkeln als das Bernsteinzimmer? Die Welt ruht. Gottseidank, ich auch.
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