Der letzte Bewohner

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Die Stadt schweigt
nicht ein Laut
kein Auto fährt
kein Radio dröhnt
kein Fernseher flimmert
man könnte eine Stecknadel fallen lassen
und niemand würde sie aufheben
meine Glutspitze
tanzt einsam
auf meinen Fingerkuppen
die Strassenlichter
schwingen in der Dunkelheit
von einer sanften Brise bewegt
selbst die Katzen schweigen
auf den Zäunen

mir ist kalt
am offenen Fenster
meine Seele friert
zitternde Finger
schliessen die Welt aus
die heute Abend
schlafen gegangen ist
bloss ich wache über die Lebenden
ich wache über die Toten.

Ich bin allein.

Werden sie morgen wieder da sein
werden die Menschen aufstehen
und Kaffee kochen
ihre Autos warmlaufen lassen
oder aber ist diese Welt
für immer verloren
und kommt nicht wieder?

Kommentare

  1. Schwarze Gedanken zur nächtlichen Stunde, los, noch 'nen Schluck, noch eine letzte Runde, während die Welt draußen im Schlummer liegt, aber man selbst kein Auge zum Schlafen kriegt und zitternd und frierend die Welt betrachtet, die einen manchmal (oder oft?) trotzdem nicht beachtet...

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