Hacke sind die Märkte
...und hacke bin ick et och!
Ne Berlin du olle Hure, wat haste dir verändert. Selbst die Penner am Kuhdamm sind piekfein geworden. Morgens um halb Zehn treffen sie sich zum Brunch im Park. Also sie sind dann mit dem Bier fertig. Und trinken Schnaps aus erlesenen Plastikbechern. Schnieke-Pieke, wa?
Überall ist es so hipp. Bunte Kinderstühle aus Plastik vor einem original Kambodscha Street Food Store. Voll trendy. Dabei sehen sie wie Idioten aus auf viel zu kleinen Hockern.
Niemand fällt auf, egal wie bunt er rumläuft. Bis auf mein T-Shirt mit den Pimmeln der Welt. Das bringt selbst in der Hauptstadt japanische Kellnerinnen zum Erröten. Ich wurde kichernd darauf hingewiesen, dass japanische Pimmel gar nicht so klein seien. Gut, aber was machen sie sonst mit diesen pinzettenartigen Stäbchen? Als die Nudel aus der Suppe zu puhlen?
Irgendwie gefällt es mir nicht. Ich vermisse das Schäbige. den Dreck der Arbeiterklasse und betrunkener Poeten. Meine Urgroßmutter, die alte Tresenschlampe.
"Männeken, spendierste mir mal n Bier?"
Ja, die wusste zu leben. Und auch zu feiern.
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