Sein
halbnackter Auftritt verhieß nichts Gutes. Einzelne Schamhaare
drängten aus den Rändern seines knappen Lederslips. In der Hand
hielt er eine geladene Waffe. Sein Finger zitterte über dem
Abzugshebel. Plante er seine Taten, oder ließ er es darauf ankommen?
Machte er einen Fehler, badeten sie ihn gemeinsam aus? War er fester
Bestandteil ihrer Familie, oder nötigte er sich seinen Platz hinein?
„Am
besten lernt man sich beim Ficken kennen. Wer möchte anfangen?“
Ursula
Fiedler zuckte mit ihrem kultivierten Weinglas in der Ecke zusammen.
Einzelne Tropfen sickerten in die beige Sofalehne wie Blut. Sie hatte
versucht, das Beste aus der Lage zu machen. Sich schützend vor ihre
Kinder zu stellen. Den heiligen Gral der Ehe. Was man sich einmal
versprochen hatte.
„Keine
Sorge Papa. Du musst mir höchstens mal die Eier lecken.“
Alfons
Fiedler lachte rau auf.
„Das
war kein Scherz. Du leckst meine Eier, wenn ich es dir sage.“
Er
griff zur Fernbedienung, und schaltete den Weltempfänger aus. Die
eintretende Stille wurde nur durch einzeln akzentuierte Halogenspots
der Deckenbeleuchtung unterbrochen. Man hörte Schwellkörper
schwellen, und Tränen fließen.
„Ich
möchte mit Jennifer anfangen.“
„Niemals.“
Mit
zwei kurzen Sätzen durchquerte er den Raum, und packte Jennifer am
Arm. Der dünne Stoff ihres modischen T-Shirts gab nach. Die Jahre
auf der Flucht hatten seine Muskeln gestählt.
„Mein
Anblick hätte deine Fotze feucht machen sollen. Wir können auch
trocken fischen gehen. Nur tut es dann mehr weh.“
Vater
Alfons sprang auf.
„Finger
weg von meiner Tochter!“
„Oder
was?“
„Nichts.
Ich hatte auf eine friedliche Lösung gehofft. Wir können doch über
Alles reden.“
„Wir
könnten darüber reden. Oder ich nehme einfach, was mir zusteht.“
Christoffer
packte seine neue Schwester an der Hand. Sein Griff war fest, aber
zärtlich.
*
Sprachlos
ließ er den Rest der Familie im Wohnzimmer zurück. Die
Treppenstufen knarzten, bald darauf das Bettgestell. Man hörte
Jennifer durch die geschlossene Tür im Erdgeschoss schluchzen. Ihre
Tränen füllten das Haus. Jason schaltete den Fernseher wieder an.
„Nicht
dein Erst, oder?“
„Deutschland
sucht den Superstar. Ich möchte das sehen.“
„Das
Schwein fickt deine Schwester, und du hörst dir Bohlens hohle
Sprüche an?“
„Auch
nicht hohler als dein Versuch, ihre körperliche Unversehrtheit zu
schützen.“
Vater
riss eine Tüte Knabberkram entzwei. Kartoffelchips regneten zu
Boden. So fütterte man Schweine, oder seine eigene Ohnmacht. Oben
tobte Christoffer auf der Tochter des Hauses. Er war nicht ihr
erster, aber ihr grausamster Liebhaber.
*
Sie
hatte ein blaues Auge, sonst ging es ihr den Umständen entsprechend
gut. Das Leben bot einem schöne Möglichkeiten gefickt zu werden,
und weniger schöne. Ein Fingernagel hatte sich mit dem Geräusch
nasser Lappen vom Gleisbett gelöst. Das geschwollene Fleisch pochte
wie ein Metronom. Katzengleich leckte sie ihre Wunden. Das violett
angeschwollene Jochbein hatte einen leichten Knacks. Das linke Auge
verschwand im geschundenen Fleisch. Unter den Blinden war die
Einäugige Königin. Unter den Köchinnen die Schleckmamsell, die
wusste wie ein Schwanz schmeckt. Er streichelte ihre Wange. Auf rohe
Gewalt folgte hemmungslose Romantik. Er hätte ihr eine Rose
einführen sollen. Mit Dornen.
Willst du auch Teil der Familie sein? Dann komm ins Bett, und lies das Taschenbuch oder Ebook.
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