Des Königs neuer Palast


Der König der Torheit hatte beschlossen, man möge ihm ein neues Schloss erbauen. Noch schöner und prunkvoller sollte es werden als das Klohäuschen mit den infamen Sprüchen, welches er bis dato seine Heimstatt schimpfte. Majestätsbeleidigung am laufenden Band, perforiert und arschbackenflaumig. Doch damit sollte Schluss sein!

In müssig kichernder Nachtstunde hatte er die Baupläne eigenstpersönlich auf alten Kaffefiltern gezeichnet. Er würde seinen treulosen Untertanen zeigen, wo der Hammer hing! Dafür sollte ein extra Prunksaal errichtet werden. Ein anderer Raum sollte dem Nageln gewidmet sein. Und wenn ihm das Gemüt schwach wurde, so konnte er sein Antlitz in gepolsterten Wänden schürzen.

Zwiebelt mir die Türme, auf dass sie Tränen tragen, verkündete er mit wütendem Eifer. Warum ging es nicht voran? In den Kemenaten hausten Primaten, der Vorbau des Burgfräuleins verlangte nach einem neuen Anstrich. Die Kellergewölbe waren so dunkel, dass man seinen eigenen Hintern nicht zum Scheißen fand. Sofort ließ er ein paar Schwarzarbeiter köpfen, doch davon wurde es auch nicht heller.

Man müsste schon die Sonne bestechen, auf dass sie gülden herniederscheine. Aber wie, wenn er doch die Vetternwirtschaft verboten und durch das Diktat der geilen Schwestern ersetzt hatte? Klar, bei einer feinen Runde Mau-Mau! Mit dem gebotenen feierlichen Ernst stieg er auf die Zinnen und brüllte der Sonne Mau! entgegen, bis dass seine Kehle heiser ward.

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