Rudel


Draußen in der Steppe, wo der Wind so schön pfeift. Feldmäuse kriechen aus ihren Löchern und eilen durch die strohblonden Stoppel, um ihr Tagwerk zu verrichten. Nüsse sammeln für einen bitterkalten Winter. Kleine Kreaturen, kleine Leben. Die Knopfaugen zum Himmel gerichtet, ob die Raubvögel ihren Rausch ausschlafen.

Und in den Nestern, da lacht es schmutzig aus den Schnäbeln. Die Beute eines Tages, in blutige Stücke gerissen. Den kleinen Ring aus Platin an der Kralle, wir sind privilegiert. Herrscher über die wuselnden Massen. Wenn dein starker Arm es will, steht jedes Herzlein still. Alles gesammelt, was glänzt. Ob die Sonne sich spiegelt oder nur ein krummer Schnabel, wen kümmerte es. Bis das Nest aus kleinen Zweigen vom eigenen Gewicht in die Tiefe gezogen wird. Doch selbst dann werden sie lachen; werden lachen, wenn sie das Aas fleddern. Wir leben für das Jetzt, was kümmert uns der Morgen?

Mein Fell stäubt sich gegen ihre selbstzufriedene Hackordnung. Die Zähne gebleckt. Auf meinen Schultern ruhen die Feldmäuse. Schlafmäuse. Nur zusammen ist es zu schaffen.

Heule nicht, mein Kind. Heule nicht im Rudel mit den Gutmenschen. Ihre vornehmere Attitüde ist nur die Maske eines Wolfes. Warte ab, bis sie sich selbst zerfleischen. Du stammst von echten Wölfen ab.

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