Die Verantwortung als Blogger


Früher wusste ich nicht, für wen ich blogge. Wie einfach das doch war. Heute kenne ich meine Leserschaft sehr genau. Was bedeutet das für mich?

Dass es da draussen Menschen gibt, die ich mit meinen Texten bewege. Dass ich mich nicht mehr so einfach aus der Verantwortung stehlen kann. Mit der verstärkten Aufnahme von gesellschaftlichen und politischen Themen in meine persönliche Agenda hat sich auch mein Publikum verändert. Weiterhin wahre ich den ethischen (und auch juristischen) Anspruch, keine Personen direkt in meinen Texten zu exponieren. Ich will zum Nachdenken anregen, nicht persönlich beleidigen. Auf dieses Stammtischniveau kann ich mich als Künstler nicht herablassen.

Dennoch nehme ich mit meinen Gedichten und Bonmots aktiv am gesellschaftlichen Wirken teil. Ich weiss, dass ihr da draußen mich hört. Wenn ich euch richtig erzogen habe, misstraut ihr auch meinen Worten. Ich habe euch gelehrt, alle einfachen Weisheiten zu hinterfragen. Das ist gut so. Fühlt euch weiterhin ermutigt, meine Texte so zu interpretieren, wie ihr es für richtig haltet. Lebendige Gedichte lassen mehrere Möglicheiten offen. Nehmt euch, was ihr braucht, um euch besser zu fühlen.

Ich habe begonnen, Verantwortung zu übernehmen. Ich begreife, was meine Worte auslösen können. Was es heisst, ein Künstler zu sein. Die Gesellschaft zu verändern. Dazu habt ihr beigetragen. Ich stehe in eurer Schuld, die ich mit neuen Gedichten abstottere.

Dirty Dichter 

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