Ausschnitt aus "Wer kotzt der putzt"
ICH PRÄSENTIERE EUCH DAS ERSTE STÜCK AUS DER "DRECKSACK"-REIHE. EINER DER VIELEN VERSCHWURBELTEN TEXTE, DIE EUCH IN DIESEM BUCH ERWARTEN. IN EINEM VON IHNEN KOMMT AUCH FICKLOCH DER HUND VOR, VERSPROCHEN! VIEL SPAß!
Eine Wiese, darauf eine Herde Schafe und der Hirte. Auftritt Drecksack.
Drecksack (zum Publikum): Ich vögele nicht mit Kindern.
(zum Hirten gewendet): Ich vögle mit Tieren.
Hirte: Ach ihr seid´s, Meister Drecksack.
Drecksack: Sagt, Schäfer, vermietet ihr euer Vieh für sexuelle Dienste?
Hirte: Man lebt heutzutage nicht vom Schafe hüten allein. Durch die Prostitution
meiner Tiere kommt wenigstens mein Zweitwagen über die Runden.
Er lächelt.
Mein Freund, euer Weg soll nicht umsonst gewesen sein. Für 50 Taler ist
die Herde eine Stunde lang euer.
Drecksack: So will ich mich denn ans Werk machen.
Der Drecksack bürstelt die Schafe nacheinander durch.
Drecksack: Besten Dank, Schäfer. Hier sind eure 50 Taler.
Abgang Drecksack.
Hirte: Na, habt ihr jetzt genug für heute?
Schafe: Määä!
Hirte: Was sagt ihr, mehr wollt ihr? Sollt ihr haben!
Er bürstelt seine Herde durch.
Schafe: Määä!
Hirte: Habt ihr noch nicht genug? Ich kann auch anders!
Er bürstelt sie energischer durch.
Schafe: Määä!
Hirte: Verdammt, seid ihr gierig. Die Flausen treibe ich euch noch aus!
Er bürstelt sie noch energischer durch, ein paar Schafe bleiben bewußtlos liegen.
So, jetzt langt´s! Wir gehen nach Hause.
Abgang Hirt und Schafe.
Zweite Szene
In der Kirche. Der Drecksack sitzt in der ersten Reihe.
Drecksack (grölt): Wann wird denn hier endlich über Gott gelästert?
Pfarrer: Mein Herr, bitte mäßigen Sie sich, wir befinden uns in einem
Gotteshaus- Gotteslästerung gibt es erst am Dienstag wieder. Solange
müssen Sie sich gedulden.
Drecksack: Und was ist mit dem Freibier?
Pfarrer: Das kriegen Sie vorne in der Sakristei. Aber nun keine weiteren
Störungen bitte, ich muß eine Kanzelbüttenrede halten.
Der Pfarrer besteigt die Kanzel.
Kanzel: Hilfe, Vergewaltigung! Ich werde bestiegen!
Pfarrer: Schnauze jetzt!
Er tritt die Kanzel, diese verstummt.
Liebe Gemeinde, liebe Eunuchen
über die Heiden sollt ihr fluchen!
(Tusch von der Orgel)
Auch ihr Trinker, laßt net lumpe
trink ´mer noch ´n Humpe!
(Tusch von der Orgel)
Onan, dieser gute
greift sich an die Rute.
seine Frau, die kann da gar net lache,
muß sie nun alles selber mache!
(Tusch von der Orgel)
Liebe Närrinnen, liebe Narren
sollt an Witzen ihr nicht sparen.
Das war´s von mir, ihr Leute
Ich verlasse euch für heute.
Eins noch,
des weiß au die letzte Sau
es letzte Wort
des heißt Helau!
(Schlußtusch von der Orgel, der Pfarrer steigt von der Kanzel herab)
Nun zum vergnüglichen Teil: Die Ziehung der Sünde der Woche. Meine bezaubernde Assistentin Maren wird die Trommel drehen und mir das Los reichen.
Maren tut wie ihr geheißen.
Pfarrer: Gewonnen hat diese Woche...
(Trommelwirbel)
Herr Naumann! Sie haben ihre Frau betrogen. Herzlichen Glückwunsch, stehen Sie auf.
Frau Naumann: Du Schwein! Ich lasse mich scheiden.
Pfarrer: Und wieder ein glücklicher Gewinner. Ja, wenn wir uns an das
Beichtgeheimnis halten würden, hätten wir nur halb soviel Spaß. Schade, dass schon Feierabend ist. Und denkt daran: Wer jetzt Amen sagt, fliegt raus. Wer Prosit sagt, bekommt ein Freibier in der Sakristei. Wolle ´mer de Sau rauslasse!
Dritte Szene
Zur selben Zeit hinter der Kirche.
Dorfdepp: Ich muß dir etwas gestehen- ich bin noch Jungfrau.
Flotte Uschi: aber das ist doch nichts Besonderes.
Dorfdepp: Ha- von wegen!
Er springt auf. Dabei sieht das Publikum seine weißen langen Unterhosen.
Ich bin Jeanne d´Arc, die Jungfrau von Orléons! Hüah, hüah, auf zur Bastille!
Er rennt furzend in den Park. Nach einer Weile hat er davon genug und beschließt, nach Hause zu fahren.
Dorfdepp (brüllt): Geht das mal weiter da vorne?!
Er betätigt die Lichthupe, sein Vordermann rührt sich nicht.
Dorfdepp: Na warte, dem fahr ich hinten rein!
Spricht´s und rauscht in den Baum. Im Hintergrund hört man das Lied „Da fliegt mir doch das Blech weg“. Eine einzelne Radkappe rollt verträumt zum Bühnenrand.
Zweiter Aufzug, Erste Szene
Am Ausgabefenster der Bahnhofsmission. Der Drecksack teilt gerade aus.
Penner: Nicht soviel, ich muß auf meine schlanke Linie achten.
Drecksack: Löblich, löblich. So gesundheitsbewußt.
Arbeitskollege (im Hintergrund): He Drecksack, Post für dich.
Drecksack: Post? Für mich? Lies vor.
Arbeitskollege: Lieber Drecksack, von der Oder bis zur Neiße alles Scheiße,
dein Helmut. PS: Herzliche Flüche an die werte Gattin.
Drecksack: Das muß von meinem Vetter sein. Der schreibt mir immer so nette
Briefe. Jedenfalls solange er mir keine Briefbomben schickt.
Arbeitskollege: Er schickt dir Briefbomben? Das ist ja schrecklich!
Drecksack: Iwo. Die macht immer meine Frau auf.
Arbeitskollege: Sag mal, kommst du auch heute Abend zur landwirtschaftlichen
Ausstellung?
Drecksack: Dampft Scheiße? Aber klar doch!
Zweite Szene
Auf der landwirtschaftlichen Ausstellung. Es ist Versteigerung.
Auktionator: Wer bietet mir 15 Taler für dieses fette Schwein?
Herr Naumann: Unverschämtheit!
Er knallt dem Auktionator eine.
Auktionator: Offensichtlich ist dieses Schwein nicht verkäuflich. Kommen wir
zum nächsten Objekt: ein kaum gebrauchter automatischer Nasenbohrer. Das Mindestgebot beträgt 8 Taler.
Hirte: Sagt, Meister Drecksack, was tut ihr eigentlich in eurer Freizeit?
Drecksack: Ich spiele Bockflöte.
Hirte: Bockflöte?
Drecksack: Ja. Aber der Bock mag es nicht, wenn ich mit seiner Flöte spiele.
Doch sagt, was haltet ihr von dem automatischen Nasenbohrer?
Hirte: Ich bohre mir lieber im Ohr.
Von rechts zieht ein Protestmarsch über die Bühne, der ausschließlich aus Frauen besteht. Sie tragen Transparente mit Aufschriften wie „Rollmöpse- brutale Folter an der Frau“.
Feministin 1: Nieder mit den Rollmöpsen!
Feministin 2: Rollmöpse- das tut doch weh!
Feministin 1: Das Rollen tut schon weh genug, aber in Gläser quetschen? Nicht
mit uns!
Sie treten auf der linken Seite der Bühne aus dem Bild. Dabei singen sie Sprechchöre.
Feministin 1 und 2: Unsere Möpse gehören uns!
Hirte: Habt ihr das gesehen? Unfaßbar!
Drecksack: Stimmt. Was haltet ihr davon, wenn wir uns etwas zu essen holen?
Hirte: Wahrlich, eine hervorragende Idee. Wie wäre es mit äthiopischer
Küche?
Drecksack: Klingt gut. Ich denke, ich nehme ein herzhaftes Nichts nach Art des
Hauses, serviert im Blauhelm. Und zum Nachtisch einen Zahnstocher.
Hirte und Drecksack gehen ins Restaurant, das als gestreiftes Zelt im mittleren Bühnenbereich zu sehen ist. Neben dem Zelt steht ein Freudenhaus, auf dessen Fassade ein illustrer Slogan prangt: Morgens anal- abends elmex! Ein Fernsehwagen rollt auf die Bühne. Der Reporter und die Kameraleute steigen aus.
Reporter: Guten Abend, ihr Landeier. Wir befinden uns auf der alljährlichen landwirtschaftlichen Ausstellung in Bumsbüttel, wohl eine der größten im Lande. Wie sie sehen können, zwingt mich meine Mutter immer noch, in den Nachrichten Strapse zu tragen. Besten Dank, Mama. Doch wozu nachtragend sein? Ich werde mich mal mit dem kleinen Asylanten aus Somalia unterhalten, der dort am Brunnen steht.
Er geht zum Brunnen.
Na mein Kleiner, was hast du denn zu Weihnachten bekommen?
Junge: Hunger.
Reporter: Soso. Deine Mutter sagt aber, du hättest gar nichts bekommen.
Der Reporter geht lachend zum Sendewagen zurück.
Ach war das lustig. Man reiche mir eine gestopfte Gans. Aber bitte
nicht vom Drecksack.
Bürgermeister: Guten Abend, mei..
(Rückkopplungspfeifen)
Welches Arschloch hat da am Mikrofon rumgespielt?
Dorfdepp: Äh- das war ich.
Bürgermeister: Du bist vielleicht strunzdoof, aber das ist keine Entschuldigung.
Verprügelt ihn!
Der wütende Mob stürzt sich auf den Dorfdepp.
Dorfdepp: Au! Au! Schlagt doch auch mal über die Gürtellinie! Ja hier, das ist
besser.
Bürgermeister: Wir sind heute zusammengekommen, um einen ganz besonderen Mann zu ehren. Schon in jungen Jahren hatte er sich voll und ganz der Tierpflege gewidmet. Derzeit lebt er seine soziale Ader in der Bahnhofsmission aus. Sie kennen ihn alle, und heute Abend wird er zum Ehrenbürger ernannt. Meine Damen und Herren, herzlichen Applaus für den Drecksack!
Drecksack: Vielen Dank, das wäre doch nicht nötig gewesen. Wie soll ich mich bei Ihnen bedanken? Hah! Ich werde eine alte Weise auf der Bockflöte spielen.
Er packt den Bock und spielt auf seiner Flöte.
Bock: Määh!
Drecksack: Mein Gott, du kriegst doch mehr. Nicht so ungeduldig!
Nach dem Bockflötenspiel verneigt sich der Drecksack und geht ins Bierzelt. Als er es betritt, johlt die Menge darin.
Reporter: Ein seltsamer Typ, dieser Drecksack. Es würde mich nicht wundern, wenn er sogar dann einen Korb bekommt, wenn er einen Salat anmacht. Da hat mir die Tanzgruppe der spastischen Ausdruckstänzer wesentlich besser gefallen. Diese Harmonie zuckender Körper in inniger Perfektion! Zum Schluß möchte ich eine Schweigeminute einlegen für den armen Heuschnupfler, dessen größter Traum es ist, in einem Heuhaufen Sex zu haben. Es stimmt mich melancholisch, dass dieser Traum nie in Erfüllung gehen wird.
Der Reporter legt eine Schweigeminute ein.
Reporter: Ich verabschiede mich von Ihnen. Sie können mich doch mal. Sogar von allen Seiten, wenn Sie Lust haben. Meine Telefonnummer wird eingeblendet.
Eine Frau geht über die Bühne und hält ein Schild mit einer Telefonnummer hoch. Das Licht geht langsam aus.
Eine Wiese, darauf eine Herde Schafe und der Hirte. Auftritt Drecksack.
Drecksack (zum Publikum): Ich vögele nicht mit Kindern.
(zum Hirten gewendet): Ich vögle mit Tieren.
Hirte: Ach ihr seid´s, Meister Drecksack.
Drecksack: Sagt, Schäfer, vermietet ihr euer Vieh für sexuelle Dienste?
Hirte: Man lebt heutzutage nicht vom Schafe hüten allein. Durch die Prostitution
meiner Tiere kommt wenigstens mein Zweitwagen über die Runden.
Er lächelt.
Mein Freund, euer Weg soll nicht umsonst gewesen sein. Für 50 Taler ist
die Herde eine Stunde lang euer.
Drecksack: So will ich mich denn ans Werk machen.
Der Drecksack bürstelt die Schafe nacheinander durch.
Drecksack: Besten Dank, Schäfer. Hier sind eure 50 Taler.
Abgang Drecksack.
Hirte: Na, habt ihr jetzt genug für heute?
Schafe: Määä!
Hirte: Was sagt ihr, mehr wollt ihr? Sollt ihr haben!
Er bürstelt seine Herde durch.
Schafe: Määä!
Hirte: Habt ihr noch nicht genug? Ich kann auch anders!
Er bürstelt sie energischer durch.
Schafe: Määä!
Hirte: Verdammt, seid ihr gierig. Die Flausen treibe ich euch noch aus!
Er bürstelt sie noch energischer durch, ein paar Schafe bleiben bewußtlos liegen.
So, jetzt langt´s! Wir gehen nach Hause.
Abgang Hirt und Schafe.
Zweite Szene
In der Kirche. Der Drecksack sitzt in der ersten Reihe.
Drecksack (grölt): Wann wird denn hier endlich über Gott gelästert?
Pfarrer: Mein Herr, bitte mäßigen Sie sich, wir befinden uns in einem
Gotteshaus- Gotteslästerung gibt es erst am Dienstag wieder. Solange
müssen Sie sich gedulden.
Drecksack: Und was ist mit dem Freibier?
Pfarrer: Das kriegen Sie vorne in der Sakristei. Aber nun keine weiteren
Störungen bitte, ich muß eine Kanzelbüttenrede halten.
Der Pfarrer besteigt die Kanzel.
Kanzel: Hilfe, Vergewaltigung! Ich werde bestiegen!
Pfarrer: Schnauze jetzt!
Er tritt die Kanzel, diese verstummt.
Liebe Gemeinde, liebe Eunuchen
über die Heiden sollt ihr fluchen!
(Tusch von der Orgel)
Auch ihr Trinker, laßt net lumpe
trink ´mer noch ´n Humpe!
(Tusch von der Orgel)
Onan, dieser gute
greift sich an die Rute.
seine Frau, die kann da gar net lache,
muß sie nun alles selber mache!
(Tusch von der Orgel)
Liebe Närrinnen, liebe Narren
sollt an Witzen ihr nicht sparen.
Das war´s von mir, ihr Leute
Ich verlasse euch für heute.
Eins noch,
des weiß au die letzte Sau
es letzte Wort
des heißt Helau!
(Schlußtusch von der Orgel, der Pfarrer steigt von der Kanzel herab)
Nun zum vergnüglichen Teil: Die Ziehung der Sünde der Woche. Meine bezaubernde Assistentin Maren wird die Trommel drehen und mir das Los reichen.
Maren tut wie ihr geheißen.
Pfarrer: Gewonnen hat diese Woche...
(Trommelwirbel)
Herr Naumann! Sie haben ihre Frau betrogen. Herzlichen Glückwunsch, stehen Sie auf.
Frau Naumann: Du Schwein! Ich lasse mich scheiden.
Pfarrer: Und wieder ein glücklicher Gewinner. Ja, wenn wir uns an das
Beichtgeheimnis halten würden, hätten wir nur halb soviel Spaß. Schade, dass schon Feierabend ist. Und denkt daran: Wer jetzt Amen sagt, fliegt raus. Wer Prosit sagt, bekommt ein Freibier in der Sakristei. Wolle ´mer de Sau rauslasse!
Dritte Szene
Zur selben Zeit hinter der Kirche.
Dorfdepp: Ich muß dir etwas gestehen- ich bin noch Jungfrau.
Flotte Uschi: aber das ist doch nichts Besonderes.
Dorfdepp: Ha- von wegen!
Er springt auf. Dabei sieht das Publikum seine weißen langen Unterhosen.
Ich bin Jeanne d´Arc, die Jungfrau von Orléons! Hüah, hüah, auf zur Bastille!
Er rennt furzend in den Park. Nach einer Weile hat er davon genug und beschließt, nach Hause zu fahren.
Dorfdepp (brüllt): Geht das mal weiter da vorne?!
Er betätigt die Lichthupe, sein Vordermann rührt sich nicht.
Dorfdepp: Na warte, dem fahr ich hinten rein!
Spricht´s und rauscht in den Baum. Im Hintergrund hört man das Lied „Da fliegt mir doch das Blech weg“. Eine einzelne Radkappe rollt verträumt zum Bühnenrand.
Zweiter Aufzug, Erste Szene
Am Ausgabefenster der Bahnhofsmission. Der Drecksack teilt gerade aus.
Penner: Nicht soviel, ich muß auf meine schlanke Linie achten.
Drecksack: Löblich, löblich. So gesundheitsbewußt.
Arbeitskollege (im Hintergrund): He Drecksack, Post für dich.
Drecksack: Post? Für mich? Lies vor.
Arbeitskollege: Lieber Drecksack, von der Oder bis zur Neiße alles Scheiße,
dein Helmut. PS: Herzliche Flüche an die werte Gattin.
Drecksack: Das muß von meinem Vetter sein. Der schreibt mir immer so nette
Briefe. Jedenfalls solange er mir keine Briefbomben schickt.
Arbeitskollege: Er schickt dir Briefbomben? Das ist ja schrecklich!
Drecksack: Iwo. Die macht immer meine Frau auf.
Arbeitskollege: Sag mal, kommst du auch heute Abend zur landwirtschaftlichen
Ausstellung?
Drecksack: Dampft Scheiße? Aber klar doch!
Zweite Szene
Auf der landwirtschaftlichen Ausstellung. Es ist Versteigerung.
Auktionator: Wer bietet mir 15 Taler für dieses fette Schwein?
Herr Naumann: Unverschämtheit!
Er knallt dem Auktionator eine.
Auktionator: Offensichtlich ist dieses Schwein nicht verkäuflich. Kommen wir
zum nächsten Objekt: ein kaum gebrauchter automatischer Nasenbohrer. Das Mindestgebot beträgt 8 Taler.
Hirte: Sagt, Meister Drecksack, was tut ihr eigentlich in eurer Freizeit?
Drecksack: Ich spiele Bockflöte.
Hirte: Bockflöte?
Drecksack: Ja. Aber der Bock mag es nicht, wenn ich mit seiner Flöte spiele.
Doch sagt, was haltet ihr von dem automatischen Nasenbohrer?
Hirte: Ich bohre mir lieber im Ohr.
Von rechts zieht ein Protestmarsch über die Bühne, der ausschließlich aus Frauen besteht. Sie tragen Transparente mit Aufschriften wie „Rollmöpse- brutale Folter an der Frau“.
Feministin 1: Nieder mit den Rollmöpsen!
Feministin 2: Rollmöpse- das tut doch weh!
Feministin 1: Das Rollen tut schon weh genug, aber in Gläser quetschen? Nicht
mit uns!
Sie treten auf der linken Seite der Bühne aus dem Bild. Dabei singen sie Sprechchöre.
Feministin 1 und 2: Unsere Möpse gehören uns!
Hirte: Habt ihr das gesehen? Unfaßbar!
Drecksack: Stimmt. Was haltet ihr davon, wenn wir uns etwas zu essen holen?
Hirte: Wahrlich, eine hervorragende Idee. Wie wäre es mit äthiopischer
Küche?
Drecksack: Klingt gut. Ich denke, ich nehme ein herzhaftes Nichts nach Art des
Hauses, serviert im Blauhelm. Und zum Nachtisch einen Zahnstocher.
Hirte und Drecksack gehen ins Restaurant, das als gestreiftes Zelt im mittleren Bühnenbereich zu sehen ist. Neben dem Zelt steht ein Freudenhaus, auf dessen Fassade ein illustrer Slogan prangt: Morgens anal- abends elmex! Ein Fernsehwagen rollt auf die Bühne. Der Reporter und die Kameraleute steigen aus.
Reporter: Guten Abend, ihr Landeier. Wir befinden uns auf der alljährlichen landwirtschaftlichen Ausstellung in Bumsbüttel, wohl eine der größten im Lande. Wie sie sehen können, zwingt mich meine Mutter immer noch, in den Nachrichten Strapse zu tragen. Besten Dank, Mama. Doch wozu nachtragend sein? Ich werde mich mal mit dem kleinen Asylanten aus Somalia unterhalten, der dort am Brunnen steht.
Er geht zum Brunnen.
Na mein Kleiner, was hast du denn zu Weihnachten bekommen?
Junge: Hunger.
Reporter: Soso. Deine Mutter sagt aber, du hättest gar nichts bekommen.
Der Reporter geht lachend zum Sendewagen zurück.
Ach war das lustig. Man reiche mir eine gestopfte Gans. Aber bitte
nicht vom Drecksack.
Bürgermeister: Guten Abend, mei..
(Rückkopplungspfeifen)
Welches Arschloch hat da am Mikrofon rumgespielt?
Dorfdepp: Äh- das war ich.
Bürgermeister: Du bist vielleicht strunzdoof, aber das ist keine Entschuldigung.
Verprügelt ihn!
Der wütende Mob stürzt sich auf den Dorfdepp.
Dorfdepp: Au! Au! Schlagt doch auch mal über die Gürtellinie! Ja hier, das ist
besser.
Bürgermeister: Wir sind heute zusammengekommen, um einen ganz besonderen Mann zu ehren. Schon in jungen Jahren hatte er sich voll und ganz der Tierpflege gewidmet. Derzeit lebt er seine soziale Ader in der Bahnhofsmission aus. Sie kennen ihn alle, und heute Abend wird er zum Ehrenbürger ernannt. Meine Damen und Herren, herzlichen Applaus für den Drecksack!
Drecksack: Vielen Dank, das wäre doch nicht nötig gewesen. Wie soll ich mich bei Ihnen bedanken? Hah! Ich werde eine alte Weise auf der Bockflöte spielen.
Er packt den Bock und spielt auf seiner Flöte.
Bock: Määh!
Drecksack: Mein Gott, du kriegst doch mehr. Nicht so ungeduldig!
Nach dem Bockflötenspiel verneigt sich der Drecksack und geht ins Bierzelt. Als er es betritt, johlt die Menge darin.
Reporter: Ein seltsamer Typ, dieser Drecksack. Es würde mich nicht wundern, wenn er sogar dann einen Korb bekommt, wenn er einen Salat anmacht. Da hat mir die Tanzgruppe der spastischen Ausdruckstänzer wesentlich besser gefallen. Diese Harmonie zuckender Körper in inniger Perfektion! Zum Schluß möchte ich eine Schweigeminute einlegen für den armen Heuschnupfler, dessen größter Traum es ist, in einem Heuhaufen Sex zu haben. Es stimmt mich melancholisch, dass dieser Traum nie in Erfüllung gehen wird.
Der Reporter legt eine Schweigeminute ein.
Reporter: Ich verabschiede mich von Ihnen. Sie können mich doch mal. Sogar von allen Seiten, wenn Sie Lust haben. Meine Telefonnummer wird eingeblendet.
Eine Frau geht über die Bühne und hält ein Schild mit einer Telefonnummer hoch. Das Licht geht langsam aus.
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AntwortenLöschenÜberaus überausiger Staatsdada: Hermann Lunar!